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Adventskalender

Adventskalender

geschrieben von Familie Magenau

Der Adventskalender ist, wie der Adventskranz, ein Bild für die Adventszeit. Beide nehmen die Spannung dieser Zeit auf und halten sie uns vor Augen. Der Beginn der Zählung ist jedoch unterschiedlich. Der Adventskranz beginnt beim ersten Adventssonntag, der Adventskalender mit dem 1. Dezember. Er veranschaulicht, insbesondere den Kindern, die verbleibenden Tage bis zum Christfest.

Wo die Anfänge des Adventskalenders liegen, ist nicht geklärt. Menschen waren immer innovativ in Bezug auf die Adventszeit. Strichkalender wurden an die Tür oder die Wand angemalt. Entweder wurde jeden Tag ein Kreidestrich gemacht oder am 1. Dezember waren schon 24 Striche vorhanden und täglich durfte einer entfernt werden.

Bei einer anderen Variante durfte jeden Tag ein Strohhalm in die Krippe gelegt werden. Allerdings war dieses Stroheinlegen an eine Bedingung geknüpft: Nur wer sich an die Verhaltensregeln der Erwachsenen hielt durfte einen Strohhalm einlegen und helfen, es dem Jesuskind gemütlich und warm werden zu lassen.

Beim folgenden Brauch handelt es sich vermutlich auch um eine der ursprünglichen Varianten: Aus Holzstöckchen und Schnur wurde eine Himmelsleiter geknüpft, die 24 Sprossen hatte und je nachdem durfte eine Figur die Leiter hinauf- oder hinabklettern.

Gerhard Lang, im evangelischen Pfarrhaus in Maulbronn aufgewachsen, bekam von seiner Mutter einen Adventskalender. Sie hatte ein Stück Karton genommen und dieses in 24 Kästchen eingeteilt. In jedes der Vierecke nähte sie ein Wibele, eine Langenburger Spezialität (süßes Kleingebäck). Als Erwachsener arbeitete Gerhard Lang für das „Neue Tagblatt Stuttgart". Im Jahr 1904 wurde der Zeitung ein Adventskalender aus Papier als Präsent beigelegt, den Lang entworfen hatte. Man konnte die bunten rechteckigen Bildchen ausschneiden und aufkleben. Dies war der erste in großer Stückzahl produzierte Adventskalender.

Heute gibt es Adventskalender in den verschiedensten Ausgaben, beispielsweise Türchenkalender, Geschichtenkalender, Schokoladenkalender, Ausschneidekalender, Aufstellkalender, Verskalender und heute auch Adventskalender im Internet. Ursprünglich für Kinder entwickelt, nimmt heute die Zahl der besinnlichen Adventskalender für Jugendliche und Erwachsene zu.

Die von den Kirchen initiierten sogenannten „Lebendigen Adventskalender“ erfreuen sich ebenfalls zunehmender Beliebtheit. Einzelpersonen oder Organisationen erklären sich bereit, im Advent eines ihrer Fenster im Haus adventlich oder weihnachtlich zu schmücken und die Scheiben anschließend zu verhüllen. Diese Symbolik nimmt sehr schön die Thematik des wissenden Wartens, der Adventszeit, auf. Ab dem 1. Dezember treffen sich Interessierte jeweils vor dem Fenster, welches an diesem Abend enthüllt wird. Den Rahmen bildet meist eine kurze Liturgie mit Singen, Worten aus der Bibel und dem Segen. Es ist eine noch junge Initiative, die aber für manche Gemeinden das Potential hat, zu einem Brauch zu werden. Der Lebendige Adventskalender ist für die Menschen einer Gemeinde eine Einladung, sich gemeinsam auf den Weg zu machen, nachzudenken, miteinander zu reden und vor manchem Fenster auch eine kleine Köstlichkeit zu genießen. Man bewegt sich und dadurch kommt vielleicht auch manches in Bewegung.

An welchen Stellen deines Alltags hältst du inne?

Was gibt dir Ruhe in deinem Leben?

Wann spürst du die Weihnachtsfreude in dir?

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